Schon längst ist die digitale Transformation keine Option mehr – für Unternehmen, die langfristig konkurrenzfähig bleiben wollen, ist sie ein Muss. Eine tragfähige digitale Strategie bildet hierbei die Grundlage. „Best in Class“-Beispiele sind jene Start-ups, die sich vom Newcomer-Status mittlerweile zu internationalen Unternehmen entwickelt haben. Sie sind auch die Messlatte, an der sich traditionelle Unternehmen orientieren, wenn sie die Digitalisierung in ihren Unternehmen vorantreiben. 

Natürlich lassen sich nicht alle Strukturen und Prozesse der Start-ups auf konventionelle Unternehmen übertragen. Schließlich finden sich hier gewachsene Strukturen, Ablauforganisationen und Entscheidungsprozesse, die sich bewährt und Bestand haben. Dennoch profitieren auch diese Unternehmen von einer Verschlankung und Modernisierung ihrer Organisationen und Prozesse.

Denn: Nur wer unkompliziert und schnell Kundenlösungen anbietet, bleibt konkurrenzfähig. Einige Versicherungen wie die ERGO-Versicherungen sind beispielsweise IT-technisch nicht in der Lage, Versicherungs- und Tarifstrukturen auf neue Bedarfsstrukturen und das sich wandelnde Wettbewerbsumfeld umzustellen. Essenziell ist eine flexible IT-Architektur. Hierbei geht es nicht nur um eine Digitalisierung analoger Prozesse. Das Unternehmen muss sich und seine Strategie vielmehr neu erfinden – und eine moderne IT ist das Herzstück einer solchen Transformation. Hierbei handelt es sich um ein konstituierendes Thema, das nicht zu delegieren ist und von der obersten Unternehmensführung verantwortet werden kann.

Nur die Hälfte der Unternehmen hat eine digitale Strategie

Hier gibt es bei deutschen Unternehmen ein erhebliches Optimierungspotenzial: Laut Transformationswerk Report 2016; einer Publikation der Agentur neuwaerts (Hannover) und der Managementberatung doubleYUU (Hamburg), hat gerade einmal die Hälfte der Unternehmen eine Strategie für die Digitalisierung. Ein Viertel der befragten Unternehmen gab an, dass das nötige Know-how nicht vorhanden sei. Und gerade einmal 14 Prozent der Mitarbeiter attestieren ihren Führungskräften die nötige digitale Kompetenz für einen Wandel. Zudem fehlt in 71 Prozent der Unternehmen nach eigenen Angaben die Zeit, um eine tragfähige Strategie für die digitale Neuerfindung zu entwickeln. Eine mögliche Lösung ist es, das fehlende Know-how und die relevanten Ressourcen durch die Mandatierung von Interim Managern ins Haus zu holen.

Für eine tragfähige digitale Strategie müssen Front-End- und Back-End-Infrastruktur optimal miteinander verknüpft werden – und das sowohl für alle internen Prozesse als auch für die externe Kommunikation. Die Kunden erwarten innovative Ansätze und komfortable Kontaktaufnahme über alle Kanäle und Touchpoints. Service-Angebote müssen jederzeit verfügbar sein und über alle Endgeräte genutzt werden können. Nur so schaffen Unternehmen es, den Erwartungen ihrer Kunden langfristig gerecht zu werden. Dies ist den Verantwortlichen bewusst: Für knapp die Hälfte der Geschäftsführer sind Kundenbindung und Loyalität die wichtigsten Ziele der digitalen Strategie, so eine Studie von Fujitsu.

Unterschiedliche Herausforderungen je nach Branche

Die größten Herausforderungen bei der Erstellung einer digitalen Strategie unterscheiden sich je nach Branche. Für Banken stehen insbesondere ein effizientes Data Mining und die umfassende Digitalisierung der Geschäftsprozesse im Vordergrund. Versicherungen dagegen müssen vor allem die digitale Customer Journey ausbauen. Automatisierte Prozesse, die Verknüpfung von digitalen Prozessen mit traditionellen Systemen und Self-Services für den Kunden müssen hier in den Fokus rücken. Insbesondere die Automatisierung ist allerdings für alle Branchen relevant – selbst in Bereichen, die bereits eine Vorreiterrolle innehaben, wie etwa die Telekommunikationsbranche.

Auf Unternehmen, die in der Fertigung und Produktion tätig sind, kommt mit Industrie 4.0 bereits die nächste Herausforderung zu. Eine durchdachte digitale Strategie und deren konsequente Umsetzung sind die Voraussetzung für die erfolgreiche Umstellung der Fertigungsprozesse. Eine Optimierung der Warenwirtschaft und die Digitalisierung von Bestellprozessen, eine bessere Anbindung an Zulieferer und flexible Systeme, die in Echtzeit auf Kundenwünsche reagieren, gehören zu den zentralen Ansatzpunkten.

Wie vielfältig die Herausforderungen der Digitalisierung in den verschiedenen Branchen sein können, zeigen auch unsere Case Studies. Die relevanten Mandate umfassen Themenstellungen wie die Konzeption und Umsetzung eines Affiliate-Programms für einen der führenden Parfümerie&Beauty-Retailer sowie die Mandatierung von Interim Managern im Rahmen der Due Dilligence, wo es um die Frage ging, ob und wie eine traditionelle Buchhandelskette digital transformierbar sei.