Was ist ein Interim Manager?

Der Begriff „Interim Manager“ leitet sich vom lateinischen „ad interim“ ab. Die Bedeutung von „ad interim“ – „unterdessen“, „einstweilig“ – verdeutlicht bereits, was die Hauptaufgabe eines Interim Managers ist. Er füllt in einem Unternehmen vorübergehend eine Personallücke, die die Firma nicht anders besetzen kann oder möchte. Er ist Manager auf Zeit und verlässt das Unternehmen wieder, wenn er seine Aufgabe erfüllt hat.

Es kann verschiedene Gründe geben, warum das Unternehmen eine Position mit einem Springer besetzt.

Manchmal übernehmen Interim Manager einzelne Projekte, für die im Unternehmen die Expertise fehlt und die so kurzfristig angesetzt sind, dass es sich nicht lohnt, diese Stelle langfristig zu besetzen. In anderen Fällen arbeiten die temporären Fach- und Führungskräfte im normalen Tagesgeschäft und decken Kapazitäten ab, für die den Angestellten die zeitlichen oder fachlichen Ressourcen fehlen. Interim Manager werden in großen, international agierenden Konzernen genauso eingesetzt wie in mittelständischen Unternehmen.

Interim Management kommt unter anderem in folgenden Situationen infrage:

  • zur Überbrückung einer kurz- oder langfristigen Vakanz, zum Beispiel, weil eine wichtige Führungskraft längerfristig krankgeschrieben ist oder eine wichtige Stelle nicht zeitnah besetzt werden kann
  • im Rahmen von Umstrukturierungsprozessen im Unternehmen
  • im Zuge der Einführung neuer Abläufe und Strategien
  • beim oder nach dem Zusammenschluss von Unternehmen
  • nach der Sanierung des Unternehmens oder der Bewältigung einer Krise
  • als Interim-Projektmanager für die Umsetzung besonderer Projekte, etwa zur Einführung eines neuen IT-Systems oder Umsetzung gesetzlicher Richtlinien

Das muss ein Interim Manager können

Um Interim Manager zu werden, benötigt man vor allem eines: Erfahrung. Viele Manager haben vorher in Unternehmen auf der ersten oder zweiten Führungsebene gearbeitet. Sie sind erfahrene Fach- und Führungskräfte, die in einem bestimmten Bereich hochqualifiziert sind – sei es für eine spezielle Tätigkeit, etwa die Sanierung oder Umstrukturierung von Unternehmen, oder eine bestimmte Abteilung bzw. Branche, etwa Human Resources, Automotive oder Logistik. Sie müssen ein breites Feld an Aufgaben meistern können, denn diese können sich beim Interim Management von Auftraggeber zu Auftraggeber deutlich unterscheiden. Sie haben keine beratende Funktion, sondern sind für die Dauer des Auftrags voll in das Unternehmen integriert. Dieser Beruf stellt daher einige Anforderungen an sie.

Auch wenn es schwierig ist, die Aufgaben eines Managers auf Zeit exakt zu benennen, sollte er stets die folgenden Voraussetzungen mitbringen, um erfolgreich arbeiten zu können:

  • Flexibilität: Der Einsatz eines Interim Managers im Unternehmen dauert manchmal nur wenige Wochen oder Monate. Er muss deshalb in der Lage sein, sich schnell auf den neuen Auftrag einzustellen und sich in ein neues Umfeld und eine neue Firmenkultur zu integrieren.
  • Schnelle Auffassungsgabe: Beim Interim Management muss man sich schnell und selbstständig in die neuen Aufgaben einarbeiten. Man muss die Zusammenhänge im Unternehmen verstehen und einordnen können. Bei vielen Mandaten ist es außerdem wichtig, aus einer neuen Perspektive auf das Unternehmen zu schauen, zum Beispiel wenn es darum geht, eine Unternehmenskrise zu meistern oder Strukturen zu verändern.
  • Mobilität: Reisebereitschaft ist ebenfalls notwendig. Nicht immer sind die Auftraggeber in der Nähe. Der Interim Manager muss dazu bereit sein, schnell die Stadt oder sogar das Land zu wechseln und gegebenenfalls einige Zeit entfernt von zu Hause zu leben.
  • Einsatzwille: Interim Management ist kein normaler Nine-to-five-Job. Überstunden und Sechs-Tage-Wochen sind keine Seltenheit. Man muss sich außerdem darauf einstellen, dass Freunde und Familie manchmal hintenanstehen müssen.
  • Eigenverantwortliches Arbeiten: Interim Manager werden oft in (Führungs-)Positionen eingesetzt, in denen sie eigenverantwortlich agieren müssen – und zwar vom ersten Tag an. Neben der bereits erwähnten Berufserfahrung ist dafür auch ein entsprechendes Selbstvertrauen wichtig.
  • Soziale Kompetenz: Der Interim Manager muss sich schnell auf seine neuen Kollegen einstellen. Insbesondere, wenn er damit beauftragt ist, eine schwierige Situation im Unternehmen zu lösen, braucht er Empathie, Kommunikationsgeschick und Fingerspitzengefühl. Möglicherweise muss er schlechte Nachrichten überbringen oder zwischen Geschäftsführung und Angestellten vermitteln.

Interim Manager ist übrigens keine geschützte Berufsbezeichnung. Theoretisch kann sich jeder so nennen. Deshalb kann es sinnvoll sein, Mitglied in Branchenverbänden wie der Dachgesellschaft Deutsches Interim Management (DDIM) oder der Bundesvereinigung Repositionierung, Sanierung und Interim Management (BRSI) zu werden.

Auf interim-x.com haben Interim Manager die Möglichkeit, sich akkreditieren zu lassen. Die Akkreditierung ist allerdings nicht verpflichtend dafür, auf der Plattform aktiv zu sein. Sie ist aber ein Qualitätssiegel, das Unternehmen signalisiert, dass es sich um einen geprüften Manager handelt. Um die kostenfreie Akkreditierung zu erhalten, müssen Sie diese bei interim-x.com beantragen. Sie reichen ein CV ein und interim-x.com überprüft Ihre Angaben in einem kurzen Telefonat mit den von Ihnen angegebenen Referenzkontakten.

Wie hoch ist das Gehalt eines Interim Managers?

Interim Manager sind selbstständig tätig – auch dann, wenn sie sich von einem Provider an Auftraggeber vermitteln lassen. Ihr Gehalt bemisst sich in Tagessätzen. Die Tagessätze für Interim Management können bei erfahrenen Managern vierstellig sein. Reise- und Unterbringungskosten werden normalerweise zusätzlich gezahlt. Wurde die Stelle über einen Provider vermittelt, bekommt dieser normalerweise eine Provision, die sich am Tagessatz bemisst. Wie jeder Selbstständige muss der Interim Manager von seinem Honorar Steuern zahlen, das sind die Einkommensteuer und die Umsatzsteuer.

Als Faustregel zur Bestimmung des Tagessatzes wird gerne die 1-Prozent-Regel verwendet. Der Tagessatz eines Interim Managers soll demnach 1 Prozent des Jahresbruttogehalts eines festangestellten Managers in vergleichbarer Position entsprechen.

Was man dabei nicht außer Acht lassen sollte: Ein Interim Manager ist in der Regel nicht durchgängig beschäftigt. Zwischen zwei Aufträgen kann etwas Zeit vergehen und gerade zu Beginn der Tätigkeit als Interim Manager liegt zwischen zwei Aufträgen vielleicht sogar eine längere Durststrecke. Diese Zeit muss man finanziell überbrücken können. Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Altersvorsorge sind zudem vollständig selbst zu bezahlen – in guten wie in schlechten Zeiten. Eine solide Finanzplanung ist deshalb ein Muss.

Neue Auftraggeber finden

Um neue Auftraggeber zu finden, ist es beim Interim Management unerlässlich, sich ein berufliches Netzwerk aufzubauen und Kontakte zu potenziellen Auftraggebern zu knüpfen. Nicht selten kommt es vor, dass ehemalige Auftraggeber einen Manager erneut beauftragen oder weiterempfehlen.

Eine weitere Möglichkeit, um an Aufträge zu kommen, ist ein Provider wie interim-x.com. Dieser vermittelt zwischen Unternehmen und Interim Manager und recherchiert passende Kandidaten bzw. passende Angebote. Bei interim-x.com finden Sie eine große Auswahl an nationalen und internationalen Projekten in unterschiedlichsten Branchen. Sie bewerben sich entweder direkt auf die Angebote, die Unternehmen auf der Plattform bereitstellen, oder Sie lassen sich finden. Dafür richten Sie ein Profil ein, auf dem Sie sich und Ihre Qualifikationen präsentieren. Die Unternehmen schreiben Sie bei Interesse über die Plattform an. Den Tagessatz und die Vertragsinhalte verhandeln Sie direkt mit dem Unternehmen – hierbei haben Sie alle Freiheiten. interim-x.com bekommt eine geringere Provision, die sich aus Ihrem Tagessatz ergibt.

Sie haben Fragen?
Kontaktieren Sie uns!