Seit Corona und dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine ist die Welt, wie wir sie kennen, aus den Fugen geraten. Die damit einhergehenden Diskontinuitäten bedeuten für Unternehmen und Investoren, dass Gesetzmäßigkeiten der Vergangenheit nicht mehr gelten und gewonnene Erfahrungswerte keine Bedeutung mehr für die Zukunft haben.

Das Team von interim-x.com hat in den letzten 2 Jahren kontinuierlich ein Stimmungsbild bei PE-Mandanten und deren Portfolio-Unternehmen eingeholt.

Die einhellige Meinung: Die derzeitige Situation birgt ein hohes Risikopotenzial in sich. Dies u.a. vor dem Hintergrund ambitionierter Planungen der Portfolio-Unternehmen, die hohe Multiples in der jüngsten Vergangenheit legitimierten, nun aber durch externe Faktoren häufig Makulatur sind. Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse, die Nassim Nicholas Taleb in seinem Buch „Der Schwarze Schwan“ skizziert, ist für eine Reihe von Portfolio-Unternehmen und Investoren nackte Realität geworden.

Im Jahre 2021 wurden auf interim-x.com circa 200 interimistische Projekte publiziert. Die Themenstellungen werfen ein Schlaglicht auf die unternehmerischen Herausforderungen in einer Zeit der maximalen Diskontinuität. Um den neuen Realitäten zu begegnen und diese unternehmerisch abzumildern, mandatieren Unternehmen in einem noch nie dagewesen Maße Interim Manager.

Die Vielzahl der Herausforderungen lassen sich anhand von drei Themenkomplexen skizzieren.

 

Sicherstellung und Neukonfiguration der Lieferketten

In nahezu allen Branchen sinkt die Produktivität, trotz voller Auftragsbücher, da u.a. wichtige Rohstoffe und Bauteile nicht im ausreichenden Maße bzw. gar nicht verfügbar sind. Dies führt zu massiven Preiserhöhungen. So stiegen beispielsweise die Materialkosten deutscher PKW-Hersteller im letzten Jahr nach Berechnungen der LBBW um 150%. Eine weitere Herausforderung stellen die logistischen Verzögerungen und die sich exponentiell entwickelnden Frachtraten dar, gepaart mit der Neukonfiguration der internationalen Frachtrouten (Stichwort u.a. Überflugsverbote).

 

Restrukturierungen & leistungswirtschaftliche Anpassung

Die Beschaffungsprobleme sowie die Preiserhöhungen führen bei einer zunehmenden Anzahl von Unternehmen zu einer Existenzgefährdung und somit zu einem erhöhten Restrukturierungsbedarf, u.a. bei mittelständischen PKW-Zulieferern, in der Textil- und Bekleidungsbranche sowie bei Maschinen- und Anlagenbauern.

 

Digitalisierung der Geschäftsprozesse und Informationsflüsse

Corona ist ein Katalysator für digitale Services und ein Waterloo für Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle ignoriert bzw. negiert haben („unser Geschäft funktioniert nicht digital“; „People-Business kann man nicht digitalisieren“, etc.). Gleiches gilt auch für die Notwendigkeit, die digitalen Möglichkeiten zur Optimierung der Daten- und Informationsflüsse in Unternehmen im Sinne einer „Data Driven Company“ zu nutzen. Hier besteht ein erheblicher Handlungsdruck, dem u.a. durch den Einsatz interimistischer Digitalisierungs-Experten begegnet wird.  

Der hohe Bedarf an Interim Managern erklärt sich u.a. dadurch, dass ein Teil der Führungskräfte in Unternehmen in einem Umfeld positiven Wachstums sozialisiert ist, und verständlicherweise wenig, bis keine Führungserfahrung hat, nahezu ad hoc scharfe, unpopuläre Entscheidung zu treffen und die unternehmerische Disruption zu exekutieren.

 

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